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katarakt

Katarakt

Epidemiologie

  • eine der häufigsten Ursachen für Erblindung
  • Primär (kongenital)) vs sekundär (als Folge anderer Erkrankungen zB Diabetes mellitus, Uveitis, Kopftrauma, etc)
  • Alter
    • kongenital
    • juvenil: 9. LW – 6. LJ
    • senil: ab 6 LJ

Ursache

  • Cataracta vera
    • I: erblich:rezessiv,vererbt typisch Nahtstar
      • Besonders häufig erkranken Rassen wie der Labrador und Golden Retriever, Schnauzer, Afghane, Husky
    • II:
      • Stoffwechsel: D.m. (bilateraler Katarakt, rasche Entwicklung und Reifung)
      • Glaukom, Linsenluxation, Uveitis, Chorioretinitis
      • Hypocalzämie, Hypoparathyreodismus
      • Trauma (einseitiger Katarakt)
      • PRA
      • physikalische Reize (zB Strahlung)
      • Intoxikationen
  • Cataracta falsa (Linsenkapselauflagerungen)
    • Blut
    • Fibrin
    • Reste hinterer Synechien
    • Membrana pulliaris persistens

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Symptome

  • Trübung der Linse
    • fokal oder generalisiert
    • vordere / hintere Kapsel, Rinde, Linsenpol, Linsenäquator, Linsenkern, Nahtlinien (Y)
  • Stadien
    • beginnende K.: fokale / diffuse Trübung – Fundus noch einsehbar
    • immature K.: diffuse Trübung – Fundusreflex u. Sehfähigkeit eingeschränkt
    • mature K.: totale undurchsichtige Linsentrübung, Volumenzunahme
    • hypermature K.: Austritt v. Linsenprotein à unebene Oberfl. u. phakogene Uveitis, LIU (linseninduzierte Uveitis)

Diagnose

  • Betrachtung nach Gabe Mydriatikum
    • Otoskop
    • Spaltlampe: weißlich im Auflicht und hell/dunkel leuchtend im Durchlicht
  • Blut: GLU, AP, T4, TSH, (ACTH-Stimulationstest)

Therapie

  • Cortison und NSAID unterdrücken die Entzündungsreaktion – es gibt keine konservative Tx.
  • OP
    • am besten: Phakoemulsifikation, Linsenextraktion mit evtl. Implantation einer Kunstlinse
    • Wann
      • immaturer Katarakt: warten
      • maturer Katarakt: OP
      • hypermaturer Katarakt: Proteinaustritt führt zu Uveitis anterior und evtl. Glaukom, nicht unbedingt zu spät für die OP, aber stark erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen (chronische Uveitis mit Glaukomentstehung)
      • Besonders juvenile Katarakte (1-5 Jahre) und diabetische K. fangen früh an zu resorbieren und führen zu einer linseninduzierten Uveitis
      • D.m. induzierten Katarakt so schnell wie möglich operieren, da sich Linse innerhalb v. Std resorbiern kann,dies kann man im Ultraschall beobachten
      • Prognose über 90% - je früher umso besser
      • Nachbehandlung ist intensiver als beim Menschen: NSAID´s können lebenslang notwendig sein. Ist der Hund/Katze in der Nachbehandlung sehr unkooperativ, oder ist die Besitzercompliance nicht gegeben, dann ist eine OP nicht sinnvoll.
katarakt.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/23 22:32 von pasv