humerusfrakturen
Inhaltsverzeichnis
Humerusfrakturen
proximale Humerusfrakturen
- Epiphysiolyse
- sehr gute Heilungstendenz
- Zuggurtung auf keinen Fall beim Jungtier
- 2-3 Pins am besten mit der Hand einbohren
- nicht zu weit cranial beginnen
- durch hintere Kompakta rausbohren
Diaphysenfraktur
Besonderheiten Hund
- Plattenoseosynthes + Zugschrauben, Plate&Rod gut geeignet, Überbrückungsplatte, Verriegelungsnagel, Marknagel + Fix-Ex
- Fehlermöglichkeiten
- Neurologische Abklärung vorher wichtig: Plexusabriss, Radialislähmung
- zu kurze / schwache Implantate
- Schädigung von N. / A. / V.
- Fix-ex für Hd nicht so gut geeignet (viel Weichteilmantel)
- Zugänge
- craniolateral: proximale und Mittleschaftfrakturen
- CAVE: N. radialis à läuft caudal des M. brachialis à M. und N. unterminieren und mit Penrosedrain weghalten
- medial für distale Schaftfrakturen
- Lagerung dorsolateral
- Vorteil: weigehend gerade Knochenoberfläche und dadurch wenig Anformung
- CAVE: Nn. ulnaris, N. medianus, A. + V. brachialis
Besonderheiten Katze
- Fix ex für Ktz gut geeignet
- Ktz haben Foramen supracondylaris durch welches der N. medianus und A. brachialis zieht – evtl. Knochenbrücke entfernen
- Zugang
- Lateral für proximale und mittlere Schaftfrakturen
- Schnitt v. Tub. majus bis lat. Epicondylus
- Inzission der Oberarmfaszie entlang d. lateralen Randes d. M. brachiocephalicus und weiter distal cranial d. Caput laterale d. M. trizeps. !!! N. radialis schonen !!!
- Muskeln freipräparieren
- Ktz Foramen supracondylaris durch welches der N. medianus zieht à aufpassen
- medial für distale Schaftfrakturen
- Lagerung dorsolateral
- Vorteil: weitgehend gerade Knochenoberfläche und dadurch wenig Anformung
- CAVE: Nn. ulnaris, N. medianus, A. + V. brachialis
- Fix-Ex
- Marknagel antegrad / retrograd setzten: Pin 1,6 (-1,8) mm (distales Fragment hat Bereich der Condylen sehr wenig Markraum und mit dem dünnen Pin kommt man weiter runter)
- Cerclagen mit Umstechungsnadel (PDS) sofern möglich
- Querpins setzten
- im distalen Fragment ggr. cranial v. Epicondylus (sonst kommt man in die Fossa olecrani rein)
distale Humerusfrakturen
- Pathophysiologie
- franz. Bulldogge
- Condylusfsion mit 3 Monaten
- Condylen fusionieren mit Metaphyse mit 6 Monaten
- meist bricht der laterale Condylus ab (Capitulumfraktur) - med. selten
suprakondyläre Frakturen
- OP: Marknagel, Cross-Pinning, Rush-Pinning, Platten
laterale Kondylusfraktur
- Ursache
- meist Salter-Harrys IV
- IOHC
- laterale Fx am häufigsten, weil der laterale Ramus schmäler ist, die Hauptlast am lateralen Kondylus lastet und drüber das Foramen supratrochleare liegt
OP
- lateraler Zugang über Epicondylus
- M. extensor carpi radialis einschneiden (CAVE N. radialis - Amputation)
- zur Frakturstelle präparieren
Ktz hat Foramen suprakondylare (N. medianus u. A. brachialis zieht durch – evtl. mit aufzwicken) - Reponieren sodass Fx in Metaphyse schön zusammenpasst und mit 2-Punkt-Fragmentzange fixieren
- evtl. Pin von lat. Epikondylus zum med. Epikondylus setzen
- Bohren
- retrograd: frakturierten Kondylus nach aussen klappen und in der Mitte des Kondylus bohren
- antegrad: unterhalb vom Epikondylus bohren
- möglichst große transartikuläre Schraube
- Schraubenstärke: Yorkie 2,7 mm; größere Hunde 3,5 bis 4,5mm
- Stellschraube Hd <5 Mo – Zugschraube >5 Mo
- Bohrung unterhalb vom Epikondylus und leicht kranial davon
- Bohrrichtung von medial und leicht nach dorsal, damit man nicht ins Gelenk kommt
- bei jungen Hunden mit weichem Knochen eine Beilagscheibe dazu
- Kortikalschraube als transkondyläre Zugschraube
- Antirotations Pin / Schraube
T- / Y-Fraktur
- Kombi aus kondylärer und suprakondylärer Fraktur
- bei ausgewachsenen Tieren nach Trauma mit Rotationsstress
- wichtig
- perfekte anatomische Rekonstruktion der Gelenkflächen
- rigide interne Versorgung
- am besten keine Verbände nach OP um möglichst schnelle Bewegung im Gelenk und dadurch gute Beweglichkeit zu fördern
- wenn ein Verband notwendig ist, dann ein Karpalbeugeverband um ggr. Beweglichkeit zu ermöglichen
- Prognose: in einer Studie mit 135 distalen Humerusfrakturen war bei Gelenksbeteiligung nur bei 52 % ein gutes-exzelentes Ergebnis erzielt worden
OP
- Zugang
- craniolateraler Zugang: größte Übersicht über gesamte kondyläre Region
- kaudaler Zugang mit Osteotomie Tub. olecrani
- hohe Komplikationsrate bei Hunden: 37% (Osteomyelitis, Implatatlockerung, …)
- medialer Zugang: gute Übersicht über med. Kondylus und Metaphyse
- Entferung von Fibrin und Blutkoagula aus Frakturspalt
- Reponieren des frakturierten Kondylus und temporäre Fixierung mittles großer Zweipunktzange
- temporäre Fixierung mit Pin
- Zugschraube setzen
- Loch bohren
- antegrad von med. oder lat. durch Kondylen bohren
- retrograd von Frakturzone bohren
- Erweiterung für Zugloch
- Zugschraube setzen
- Versorgung der suprakondylären Fraktur
- Verplattung
- kaudomediale Platte (wenn gelenksnah besser winkelstabil) (Cave: N. ulnaris)
- bei großen Rassen und multifragmentfrakturen besser noch lateral eine Platte anbringen
- dorsaler schräger Pin um Drehstabilität zu erreichen
Frakturen des Epikondylus
- OP: Schrauben mit Beilagscheiben, Drahtzugurtung
Quellen
- Fossum TW et al. (2013): Small animal surgery. Elsevier, St. Louis, 4. ed.
- DeCamp CE, Johnston SA, Déjardin LM, Schaefer SL (2016): Brinker, Piermattei and Flo´s Handbook of small animal orthopedics and fracture repair. Elsevier, St. Louis, 5. ed.
- Tobias KM & Johnston SA (2012): Veterinary surgery small animal. Elsevier, St. Louis, 1. ed.
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