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portosystemischer_shunt

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portosystemischer Shunt (PSS)

Ursache

  • vermutlich bei allen Rassen erblich bedingt:
  • Pathogenese
    1. Gefäßmissbildung mit Kurzschluss zw. Portalgefäßen und systemischen venösem Kreislauf
    2. Pfortaderblut fließt bevorzugt durch das Shuntgefäß unter Umgehung der Leber zum Herz (in den meisten Fällen fließen > 95% des Blutvolumens an der Leber vorbei)
    • toxische Komponenten (Ammoniak, Endotoxine werden nicht aus Pfortaderblut entfernt * Autointoxikation: Gehirn sehr empfindlich

Epidemiologie

  • intrahepatisch
    • Hund 10-30%
    • Ktz 5-10%
    • Lokalisation
      • meist: Pfortader → hepatische Vene
      • selten: Pfortader → V. Cava, multiple intrahepatische
  • extrahepatisch
    • Hund 70-90%
    • Ktz 90-95%
    • Lokalisation
      • meist: Pfortader → V. cava, Pfortader → V. azygos, Pfortader → V. phrenicoabominalis
      • selten: Pfortader → V. renalis, Colon.

blutkreislauf_-_pss_fossum_2013_.jpg

Symptome

  • erste Symptome meist im Alter von 6 Mo (selten erst in hohem Alter)
  • charakteristisch ist das periodische Auftreten der Symptome - zwischendurch normalen Phasen
  • Symptome
    • Apathie, Schläfrigkeit und schnelle Ermüdung
    • hepatoencephales Syndrom: epileptische Anfälle, Koma, Blindheit, Depression, Schwäche, Ataxie
    • Polydipsie in über 50% der Fälle
    • bei männlichen Tieren Harnabsatzstörungen durch Ammoniumuratkristalle
    • Untergewicht trotz Appetit möglich, zurückgebliebenes Wachstum selten

Diagnose

  • erhöht
    • Ammoniak ist in den meisten Fällen deutlich erhöht – in unklaren Fällen Ammoniaktoleranztest
    • Gallensäuren
  • erniedrigt
    • Albumin (verminderte Leberfunktion)
    • Glucose
    • Harnstoff
  • Leberfunktionstest (Serumgallensäuren): 12-Stunden-Nüchternwerte (Basalwert <20 µmol/l) und Stimulationswert 2 Std. postprandial lt. Peter erst ab 80 µmol/l nach Fütterung von ein paar Esslöffeln Futter
  • US
    • Große Nieren
    • verkleinerte Leber (Leber soll Niere zu 50% überlappen, Hepatozytenwachstumsfaktor erreicht nur vermindert die Leber)
    • Lebergefäße schlecht darstellbar
    • Harnkristalle
    • direkte Darstellung des Shunts
      • V. portae darstellen
      • Es soll kein großes Gefäß mit blauem Blutfluss zw. V. portae und V. cava sichtbar sein
  • CTherapie mittels eines CT´s oder US kann die genaue Lokalisation des Shunt´s dargestellt werden und die OP genau geplant werden.

Therapie

​​​​​​​konservative Therapie

  • eiweißarme Diät: Nudeln mit Cottage-Cheese, Hepatic
  • Lacutlose (Laevolac®​​​​​​​)
    • 1-3 ml/kg tid (so dosieren, dass gerade kein DF auftritt)
    • Funktion: Lactulose im Kolon zu instabilen FS abgebaut → Übersäuerung → weniger absorbierbarer NH3, erhöhte Darmmotilität, weniger NH3 bildende Darmflora
    • in Humanmedizin wichtiger als AB
  • ​​​​​​​Darmspülungen im Koma
  • Antibiose
    • Amoxycillin-Clavulansäure
    • Metronidazol
    • Indikation: wenn mit Diät und Lactulose die Hepatoencephalopathie nicht kontrolliert warden kann
    • ​​​​​​​AB reduzieren die toxinbildenden Bakterien
  • Infusion
  • Magenschutz

OP

  • einzige spezifische Behandlung durch Shuntverschluss
  • Verschluss möglichst nah an der systemischen Insertionsstelle
  • langsamer Shuntverschluss
    • Leber und Portalgefäße an den gesteigerten Blutfluss anpassen
    • durch Cellophan-Bänder, Amyloidkonstriktor
  • Komplikation
    • epileptiforme Anfälle
      • ​​​​​​​Levitiracetam 20 mg/kg TIDiagnose kann postoperative Krampfanfälle verhindern, welche zu 5% vorkommen
      • Kontraindikation: Propofol, Ace, Barbiturate können zu letalen Komplikationen führen
    • portale Hypertension
    • Aszites
    • DF
    • längerfristig können multiple extrahepatische Shunts entstehen
    • in 18-24% der Fälle bleibt ein Blutfluss durch den Shunt bestehen
  • ​​​​​​​OP-Erfolg durch Gallensäure-Stimulationstest
  • Prognose: gut
portosystemischer_shunt.1541234387.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/10/29 14:54 (Externe Bearbeitung)