kranialer_kreuzbandriss
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Inhaltsverzeichnis
Kreuzbandriss
Epidemiologie
- mittleres Alter
- große Rassen
Ursache
- vorderes Kreuzband
- fast immer als Folge einer Degeneration des Bandes: genetische Komponente
- Avulsionsfrakturen und akute traumatische Frakturen seltenter
- hinteres Kreuzband
- meist traumatisch, oft in Kombi mit anderen Bänderläsionen und einer Meniscusruptur
- Folgen
- chronischen Instabilität des Gelenkes
- zu med. Meniskusläsionen (Boxer öfter auch lat. Meniscusschaden)
- Chondromalazie
- progressive Osteoarthrosen
- …
Anatomie
- vorderes KB besteht aus 2 Anteilen: partieller Riss wenn nur eines reisst - partieller KBR kann sich evtl. erholen (B. Biel)
- durchschnittlicher Tibiaplateauwinkel: 22-23°
- Dackel Tibiaplateau: 15°
Klinik
- Lahmheit (keine intermittierende LH)
- positiver Sit-Test
- Kniegelenksfüllung
- Fibrosierung med. Kniegelenk (medial butress)
Diagnose
- Schublade / Tibiakompressionstest
- Röntgen
- vermehrte Gelenksfüllung
- gerades Kniescheibenband nicht mehr gerade
- Arthroskopie
- partielle Risse sind meist nicht zu sehen
- Meniskusdiagnose
- Ultraschall: schlechte Sensitivität
- Arthroskopie
Therapie
- Konservativ
- OP
- TPLO
- bei Langzeitbetrachtung am besten - schafft es langfristig an den Zustand des gesunden Beines ranzukommen
- Erfolgsrate >90%
- Komplikationsrate ähnlich TTA
- nach OP ohne Meniscusschaden bekommen 5% danach einen Meniscusschaden
- TPLO mehr Anwendungsmöglichkeiten als TTA
TPLO
Wirkung & Indikation
- Indikation
- cranialer KBR, OCD (Belastungszonen werden verändert)
- Mechanik
- das Tibiaplateau ist nach caudal geneigt, dadurch kommt es bei Belastung zu Scherkräften, welche normalerweise vom cran. Kreuzband abgefangen werden
- Neutralisation der Schublade
- durch die Kippung des Tibiaplateaus auf 5° (2°-12° ok) werden die Scherkräfte aufgehoben und die Belastung auf das caudale Kreuzband und den Quadrizeps verlegt
- bei Überrotation Schädigung des caudalen KB
OP
- Arthroskopie Knie
- Zugang
- Hautschnitt medial unterhalb der Patella beginnend bis unter Tuberositas tibiae
- Lig. rectum patellae freipräparieren, damit es ausweichen kann
- Skalpelschnitt medial der Tuberositas tibiae direkt am Knochen und Faszie direkt vom Knochen abpräparieren
- nach prox. kann auch mit der Schere abpräpariert werden
- Lig. rectum patellae und mediales Seitenband darstellen
- Gelenksspalt mit kleiner Nadel markieren
- mediales Seitenband kaudal mit Periostschaber Periost abschaben
- Osteotomie
- Platte auflegen und mit Stemmeisen markieren wo geschnitten wird
- es soll vorne 1 cm stehen bleiben
- caudal soll der Schnitt im re Winkel zum Knochen stehen
- nach distal soll der Knochen des distalen Segmentes immer breiter werden
- Säge ansetzen
- es kann zw. Lig. rect. patellae und Gerdy´s Tuberkulum angesetzt werden
- Säge erst schräg halten
- Sägen bis ca. Hälfte
- Drehwinkel markieren
- mit Stemmeisen / kleinen Bohrugen
- Messung an Innenseite des Kreises, da sonst zu wenig gedreht wird
- komplett durchsägen
- nachdem Knochen durchtrennt wurde, sofort aufhören: A. poplitea
- Drehung
- Drehpin in proximales Fragment setzen
- Drehen wie berechnet, sodass vom prox. Segment auf das distale Segment eine kleine Stufe entsteht
- wenn Drehung nicht möglich
- Kontrolle ob Schnitt vollständig
- tibiofemorale Ankylose (Gelenksversteifung): zweiten Drehpin setzen und Fibula brechen
- Fixationspin direkt unter dem Ansatz v. Lig. Rectum pattellae nach caudal durchbohren
- Platte fixieren
- Winkelstabile Platte
- nicht winkelstabile Platten exakt anpassen
- bei kleinen Hd: DCP 2,7 Schrauben – 2 mm Bohrer vorbohren
- Platte im oberen Bereich ziemlich weit caudal anbringen
- Faszie nähen
- wichtig um Eintrittspforte für Infekte zur Platte zu verschließen
- Faden 0 oder 1
Post-OP
- Leinenzwang für mind. 6Wo (kein Freilauf im Garten, kein Springen)
- normaler Verlauf
- in der ersten Woche sollte das Bein aufgesetzt werden
- mäßige Belastung nach 1-1½ Mo
- Nach 3Mo nur mehr milde LH
- Volle Belastung nach 3-4 (6) Monaten
- 2 Kontrollröngten (nach 4 u. 8 Wo): Knochen durchgebaut, keine schwarzen Verfärbungen um Schrauben, Implantatversagen, ein verdicktes Kniescheibenband am Tub. tibiae-Ansatz ist jedoch fast normal), bei 1/3 reißt auch das andere Band, Leinenzwang bis nach 2. Kontroll-RX
Komplikationen
Häufigkeit: 9,7-14,8%
- intraoperative Blutungen durch lazeration der A. poplitea / A. tibialis cran. in < 1%
- Infektionsraten zw. 0,8-14,3% (größer als bei anderen aseptischen OP´s)
- mögl. Ursachen: OP-Dauer, Propofol, Implantat, wenig Weichteil über OP-Stelle
- der Meniscus kann durch Nadelsetzung beschädigt werden (möglichst kleine Nadel nehmen und in der „sicheren Zone“ cranial vom Lig. collaterale mediale einstechen)
- Fibula-Fx: während OP: 0,1-2,4%; post-OP: 0,4-15%
- Verdickung der Patellasehne: 80-100%, meist benigne
- Avulsion der Tub. tibiae: 0,4-9%, TPLO eher nicht bilateral machen (sonst Rate viel höher)
- Implantatversagen
- Implantatentfernung: 2,7-4,8%
- persistierende Gelenkstabilität: ungenügende Drehung des Plateaus, Zentrum der Drehund sollen die interkondylaren Eminenzen sein
- Pivot shift: 3,2%
- Femur rotiert in der Stützphase nach innen
- Risiko mit zusätzlicher Menisektomie erhöht - Meniskus wenns geht erhalten
CBLO
TTA
- kurzfristig am erfolgreichsten - frühere Belastung im Vergleich zur TPLO
- Erfolgsrate >90%
laterales Halteband
- extrakapsuläre Techniken führen langfristig zu mehr Arthrosen
- Intraartikuläre Stabilisation
- Techniken wie beim Menschen funktionieren nicht so gut, da eine Degeneration meist ursächlich ist und sich Tiere nach der OP nicht schonen
Quellen
- Fossum TW (2013): Small animal surgery. Mosby, 4.ed.
- Salomon FV et al. (2008): Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2.ed.
- Singh B (2016): Veterinary anatomy flash cards. Saunders, 2.ed.
- Tobias KM & Johnston SA (2012): Veterinary surgery small animal. Saunders, 1.ed.
- Raske M, Hulse D, Beale B, Saunders WB, Kishi E, Kunze C (2013): Stabilization of the CORA based leveling osteotomy for treatment of cranial cruciate ligament injury using a bone plate augmented with a headless compression screw. Vet Surg. 2013 Aug;42(6):759-64.
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