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felv

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Definition

FeLV ist nicht gleichbedeutend mit dem Begriff Leukose. Leukose ist ein Sammelbegriff für Tumoren des hämatopoetischen Gewebes. Die der Krankheit den Namen gebende Leukose (Leukämie) ist relativ selten.

Ursache & Prävalenz

FeLV (Retrovirus) → Tumore der lymphoiden Zellen u. Stammzellen im Knochenmark.
Der FeLV wird über alle Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt meist durch Bisse oder beim Geschlechtsverkehr. Besonders anfällig sind Tiere mit schwachem Immunsystem (Jungtiere unter drei Jahren, chronisch Kranke, alte Tiere), aber auch gesunde Tiere mit ständigem Viruskontakt .

Die Prävalenz liegt in Österreich und Deutschland bei ca. 3%, bzw. in Spanien und Frankreich bei 13-27%.

Verlaufsformen

  1. Vorrübergehende Infektion (70 – 90% der Ktz): Nach Virämie mit Virusausscheidung, wird der Virus bei ausreichender Immunabwehr eliminiert. Die Infektion verläuft unbemerkt und die Tiere sind danach seronegativ.
  2. Persistente Infektion(ca. 10% der Ktz): Abwehr FeLV geling nicht  nach 3 – 10 Wo persistierende Infektion mit vorrübergehender Virämie Bei fast allen Tieren mit dieser Form entsteht nach einigen Wochen das typische Krankheitsbild der Katzenleukose (Anämie, FeLV-assoziierte Erkrankungen), die Tiere sterben innerhalb von 3-5 Jahren.
  3. Latente Infektion: Bei einigen wenigen Tieren zieht sich das Virus ins Knochenmark zurück. Das Virus wird in dieser Phase auch nicht ausgeschieden. Bei Immunsuppression durch Stress (z.B. Narkosen, Operationen, Traumata, Umweltstress, Erkrankungen) kann der Virus jederzeit wieder aktiv werden  persistente Infektion

Diagnose

ELISA AGPCR AGPCR ProvirusAKSymptomeAusscheidungImpfung
Vorrübergehende Infektion - + - + - nein
Persistierende Infektion + + ++ + + nein
Latente Infektion - - + ++ + - nein
Gesund - - + - - - ja

Symtome

  • Virämie: Fieber, DF, Apathie, Leukopenie
  • FeLV-assoziierten Erkrankungen (am häufigsten)
    • Aregenerative Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie
    • FeLV assoziiert Tumore
      • Leukämien
      • Lymphosarkome: mediastinales Lymphom bei jungen Ktz oft FeLV-assoziiert (Fieber Apathie, Dyspnoe), auch im ZNS möglich
      • Fibrosarkome usw.
    • Sekundäre Infekte durch Immunsuppression
      • Mycoplasma haemofelis (FIA)
      • FIP (FeLV gilt als Wegbereiter für FIP)
      • Toxoplasmose
      • Septikämien
      • Pilze
      • Therapieresistenter Katzenschnupfen, Lungenentzündungen, chron. Gingivitis
    • Unheilbare Durchfälle, Abmagerung
    • Aborte, Totgeburten
    • Glomerulonephritiden infolge Immunkomplexbildung

Diagnose

ELISA AGPCR AGPCR ProvirusAKSymptomeAusscheidungImpfung
Vorrübergehende Infektion - + - + - nein
Persistierende Infektion + + ++ + + nein
Latente Infektion - - + ++ + - nein
Gesund - - + - - - ja

Antigen-Schnelltest
(Impfung beeinflusst das Testergebnis nicht!)
Positiver Test: Das Tier ist in der virämischen Phase, könnte aber das Virus wieder abstoßen. Wenn nach 10 Wo noch immer positiv, dann wird die Ktz für immer positiv sein (persistierende Virämie). Bei nochmals positivem Test ist eine permanente Isolation oder Euthanasie zu empfehlen. Bei älteren Katzen, die in letzter Zeit keinen Kontakt zu anderen Tieren hatten, kann der erste Test schon als gesichert betrachtet werden.
Negativer Test: Das Tier ist wahrscheinlich Leukose-frei. Ausnahmen von latenten Virusträgern treten mit einer geschätzen Dunkelziffer von 5% auf.
Therapie
Persistierende FeLV-Infektion sind unheilbar.
FeLV verkürzt die Überlebenszeit, sind aber oft jahrelang asymtomatisch – kein Euthanasiegrund.
Bei Tieren mit ausgeprägten klinischen Symptome ist eine T. nicht sinnvoll - selten kann die Erkrankung zum Stillstand gebracht werden.
Zur Ausrottung der FeLV-Infektion wären folgende Massnahmen notwendig:
Alle Katzen ab 9 Wochen testen
Negative Tiere umgehend impfen und von positiv getesteten getrennt halten
Positive Tiere isolieren und nach 12 Wochen nochmals testen  erneut positiv: lebenslange Isolation oder Euthanasie.
Bei Ausstellungstieren sowie Zuchtkatzen müssen Bluttest und Impfung machen
Desinfektion: Das Virus selbst ist in der Aussenwelt nicht sehr beständig (niedrige Persistenz, 24-48h) und wird durch alle Arten von Desinfektionsmitteln schnell zerstört.
Prophylaxe
FeLV-Impfungen ohne Bluttest nicht sinnvoll
Impfung 2 x im Abstand v. 4 Wo / nach einem Jahr / dann alle 3 Jahre
Ktz über 7 Jahre nicht mehr Impfen
Bei einzeln gehaltenen Katzen Testen, aber nicht Impfen
Auch der beste Impfschutz kann bei einer massiven Erregerexposition durchbrochen werden. Man spricht hier vom sogenannten „Virusload“. Deshalb ist auch eine geimpfte Katze nie zu 100% geschützt, wenn sie ständigen direkten Kontakt zu einem Dauerausscheider hat.


felv.1518621165.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/10/29 14:54 (Externe Bearbeitung)