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polyradikuloneuritis
Inhaltsverzeichnis
Polyradikuloneuritis (Coonhound Paralyse)
Epidemiologie
- häufigste Polyneuropathie beim Hund
- selten bei Ktz
Ursache
- nicht bekannt – aber eher immunmediiert
- in USA durch Biss von Waschbären ausgelöst → Coonhound-Paralyse
- Impfungen stehen im Verdacht die Erkrankung zu triggern
- AG binden an Stellen im PNS
- Pathophysiologie
- proximale Nerven und Nervenwurzeln betroffen
- lymphozytische Entzündung
- Demyelinisierung
- axonale Degeneration
- beim Menschen mit dem Guillaian-Barré-Syndrom vergleichbar
- ausgelöst durch Campylobacter jejuni, Zytomegalievirus und Eppstein-Barr-Virus
Symptome
- Verlauf
- meist akut progressive aufsteigende Lähmung (ab 2 Tage vs. 1 Tag Botulismus)
- Erholung innerhalb von 6 Wochen (oft Besserung schon nach 2-3 Wo)
- seltener chronisch
- Tetraparese UMN
- Hypo- / Areflexie
- Muskeltonus reduziert
- Hyperästhesie an den Pfoten (70%)
- Verlust der Stimme
- Komplikationen
- Megaösophagus selten
- Lähmung Interkostalmuskulatur
- Sonderform: isolierte
- Neuritis des Plexus brachialis
- keine Kopfnervenbeteiligung
- Kot- & Harnabsatz meist nicht betroffen
Diagnose
- eher Ausschlussdiagnose
- Neospora und Toxoplasmen → wenn neg. dann immunmediiert
- EMG: ab Tag 5-7 gesamte Muskulatur verändert
- Nerven-, Muskelbiopsien nomal / Hinweise auf Denervation / dezente entzündliche Infiltration
Therapie
- TLC
- Füttern und Tränken
- weich lagern und tränken
- Blasenmanagement
- Physiotherapie: Schwimmen, Stehen, PROM, Flexortraining
- GKK haben keinen Einfluss auf Verlauf
- humane Immunglobuline möglich: 0,5 g/kg über 6 Stunden i.v.; vorher Testinjektion über ½ Stunde; an 3 aufeinanderfolgenden Tagen; teuer
Prognose
- selbstlimitierend innerhalb von 4-6 Wo
- oft auch chronisch mit akuten Schüben
- Rezidiv 25%
polyradikuloneuritis.txt · Zuletzt geändert: 2020/10/29 14:54 von 127.0.0.1
