Inhaltsverzeichnis

Kreuzbandriss

Epidemiologie

Ursache

Anatomie

kniegelenksanatomie_-_meniscus_und_baender_tobias_johnston_2012_.jpgkniegelenksanatomie_singh_saunders_veterinary_anatomy_flash_cards_2nd_ed_2015_.jpgKniegelenksanatomie craniale Ansicht (Salomon, 2008)anatomie-kran.kreuzband.jpg

Klinik

Diagnose

Histologie: Mikroskopisch stellten sich kleine Mineralisationen als Verkalkungen in den Menisken dar, vorwiegend im Vorderhorn des medialen Meniskus. Grosse Mineralisationen waren Verknöcherungen im infrapatellaren Fettkörper und im Ansatzbereich der Gelenkkapsel. Grosse Verkalkungen, respektive Verknöcherungen, waren öfter mit degenerativen Veränderungen des vorderen Kreuzbandes und anderer Strukturen des Kniegelenkes assoziiert.
Schlussfolgerung: Mineralisationen im Kniegelenk von Katzen sind häufig. Kleine Mineralisationen scheinen ohne grössere klinische Bedeutung zu sein. Grosse Mineralisationen gehen mit degenerativen Veränderungen des Kreuzbandes und anderer
Strukturen im Kniegelenk einher.

Therapie

TPLO

Vorteile

Wirkung & Indikation

OP

  1. Arthroskopie Knie
  2. Zugang
    1. Hautschnitt medial unterhalb der Patella beginnend bis unter Tuberositas tibiae
    2. Lig. rectum patellae freipräparieren, damit es ausweichen kann
    3. Skalpelschnitt medial der Tuberositas tibiae direkt am Knochen und Faszie direkt vom Knochen abpräparieren
    4. nach prox. kann auch mit der Schere abpräpariert werden
    5. Lig. rectum patellae und mediales Seitenband darstellen
    6. Gelenksspalt mit kleiner Nadel markieren
    7. mediales Seitenband kaudal mit Periostschaber Periost abschaben
  3. Osteotomie
    1. Platte auflegen und mit Stemmeisen markieren wo geschnitten wird
      1. es soll vorne 1 cm stehen bleiben
      2. caudal soll der Schnitt im re Winkel zum Knochen stehen
      3. nach distal soll der Knochen des distalen Segmentes immer breiter werden
    2. Säge ansetzen
      1. es kann zw. Lig. rect. patellae und Gerdy´s Tuberkulum angesetzt werden
      2. Säge erst schräg halten
      3. Sägen bis ca. Hälfte
    3. Drehwinkel markieren (:tplo_rotationstabelle.pdf - mit Stemmeisen / kleinen Bohrugen
      1. Messung an Innenseite des Kreises, da sonst zu wenig gedreht wird
    4. komplett durchsägen
      1. nachdem Knochen durchtrennt wurde, sofort aufhören: A. poplitea
  4. Drehung
    1. Drehpin in proximales Fragment setzen
    2. Drehen wie berechnet, sodass vom prox. Segment auf das distale Segment eine kleine Stufe entsteht
    3. wenn Drehung nicht möglich
      1. Kontrolle ob Schnitt vollständig
      2. tibiofemorale Ankylose (Gelenksversteifung): zweiten Drehpin setzen und Fibula brechen
  5. Fixationspin direkt unter dem Ansatz v. Lig. Rectum pattellae nach caudal durchbohren
  6. Platte fixieren
    1. Winkelstabile Platte
    2. nicht winkelstabile Platten exakt anpassen
    3. bei kleinen Hd: DCP 2,7 Schrauben – 2 mm Bohrer vorbohren
    4. Platte im oberen Bereich ziemlich weit caudal anbringen
  7. Faszie nähen
    1. wichtig um Eintrittspforte für Infekte zur Platte zu verschließen
    2. Faden 0 oder 1

Post-OP

Komplikationen

Häufigkeit: 9,7-14,8%

TPLO - Kräfteparallelogramm (Tobias & Johnston, 2012)TPLO - Schema (Fossum, 2013)

CBLO

CBLO Schema (Raske et al., 2013)

TTA

laterales Halteband

OP

  1. craniolateraler Kniegelenkszugang (Schnitt vom unteren Oberschenkeldrittel bis Tuberositas tibiae)  Faszie darstellen
  2. Stichinzission lat. von Patella  Fascia lata unterminieren und nach dorsal aufschneiden
  3. Gelenksinspektion: medialen Meniscus kontrollieren
    1. Hd: Hohmannhebel / Gelpi mit kleinen Füßen
    2. Ktz: kleiner Hohmannhebel mit Spitz und Wundhacken
    3. evtl. weghängende Teile vom Meniskus rausschneiden
  4. Kniegelenkskapsel nähen: kleine Tiere auf einmal, größere Tiere Kniekapsel 3/0 fortlaufend und Faszie 2/0 mit Kreuzstichen
  5. Tuberositas tibiae freilegen und weit proximal und caudal durchbohren
  6. Fabella von unten nach oben unterstechen mit Dechant
  7. Fisher-Line einziehen: unter Fabella durch  Richtung Lig. rectum patella untertunneln und drunter durch (Schliff nach unten)  durch Loch in Tub. tibiae  anderer Faden untertunnelt von Fabella zum Loch der Tibia  verknoten neben Loch der Tub. tibiae und in Wunde versenken
  8. Faszie nähen
    1. dorsal mit Fascienraffnaht, distal Z-Nähte und dazwischen absteppen

op_-_cran._kreuzbandriss_-_laterales_halteband_fossum_2013_.jpg

Quellen

  1. Fossum TW (2013): Small animal surgery. Mosby, 4.ed.
  2. Salomon FV et al. (2008): Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2.ed.
  3. Singh B (2016): Veterinary anatomy flash cards. Saunders, 2.ed.
  4. Tobias KM & Johnston SA (2012): Veterinary surgery small animal. Saunders, 1.ed.
  5. Raske M, Hulse D, Beale B, Saunders WB, Kishi E, Kunze C (2013): Stabilization of the CORA based leveling osteotomy for treatment of cranial cruciate ligament injury using a bone plate augmented with a headless compression screw. Vet Surg. 2013 Aug;42(6):759-64.
  6. Robinson DA et al. (2006): The effect of tibial plateau angle on ground reaction forces 4-17 months after tibial plateau leveling osteotomy in Labrador Retrievers. Vet Surg 35(3): 294-299.