Liquorproduktion im Plexus choroideus des lateralen
Hund: 0,047 ml/min
Katze: 0,017 ml/min
Liquorfluss durch Blutfluss im Plexus choroideus
Liquorresorption: Arachnoid villi im Subarachnoidalraum, welche wie ein Ventil fungieren, indem sie Liquor nur in den Venensinus lassen, wenn der venöse Druck niedriger ist, aber einen Rückstrom von Blut in den Subarachnoidalraum verhindern
Ursache
Druckerhöhung im Ventrikelsystem → Atrophie Gehirn
angeboren
idiopathischer Hydrocephalus
am häufigsten bei Hund und Katze
meist Blockade des Liquorflusses im Bereich des Aquaeductus mesencephali
erworben
obstruktiv
Enzephalitis
FIP, Crypococcus spp
Trauma
Neoplasie
Lymphom
Syringomyelie
kompensatorisch durch Parenchymverlust
Infarkt
Hirnatrophie
feline Panleukopenie
Hydrocephalus internus: Liquorstau im Ventrikelsystem
Hydrocephalus externus: Liquorstau im Subarachnoidalraum
quadrigmenale subarachnoidale Zyste
Epidemiologie
kongenitaler idiopathischer Hydrocephalus
Rassen: brachycephalen und Toyrassen
Alter: 1-3 Mo
Symptome
veränderung der Schädelform
Kuppelform
offene Fontanellen
Augenhöhlen nach ventral und lateral verlagert
neurologische Symptome
Apathie und Müdigkeit
verminderte Lernfähigkeit und Aggressivität
zentrale Blindheit und evtl. ventrolateraler Strabismus
Ataxie und vestibuläre Störungen
Epilepsie eher selten
Kreislaufen
Diagnose
US bei offenen Fontanellen
CT / MRT
vergrößerte Liquorräume und Anzeichen des Überdruckes (Kleinhirnherniation)
nicht alle Patienten mit größeren Ventrikel haben einen Hydrocephalus
Ventrikelasymmetrie ist häufig (38%)
Differentialdiagnose
intrakranielle subarachnoidale Zyste
Therapie
konservativ: wenn eine OP keine Option ist
Acetazolamid (Diamox®): 10 mg/kg tid
Omeprazol: 1mg/kg sid, Reduktion Liquorfluss um 26%
Furosemid: 1 mg/kg sid
GKK
Dexamethason: kurzzeitige Senkung der Liquorproduktion
Prednisolon: 0,25-0,5 mg/kg bid
OP: empfohlen wenn Symptome fortschreiten und medikamentös keine Besserung eintritt
Ventrikuloperitonealer Shunt
wird als 1. Wahl empfohlen
deutlich bessere Ergebnisse zur Langzeitbehandlung im Vergleich zur konservativen Therapie
Humanmedizin
Problem der aufrechten Position mit der Überdrainage der Ventrikel
Prognose
konservativ
Studie bei Kindern bei denen Acetazolamin und Furosemid eingesetzt wurde → beide Medis unzureichend wirksam für Langzeitbehandlung
Laubner & Schmidt (2014): trotz Acetazolamin-Gaben vergrößerten sich die LIquorräume innerhalb weniger Wochen → keine erfolgreiche Therapieoption
auch wenn Azetazolamin den Liquorfluss reduziert, sinkt oft der Hirndruck nicht (Estey, 2016)
Prognose für medikamentöse Therapie ist vorsichtig und nur für milde Fälle geeignet - versagt auf lange Zeit (Dewey & Marino, 2018)