====== Katarakt ====== ===== Epidemiologie ===== * eine der häufigsten Ursachen für Erblindung * Primär (kongenital)) vs sekundär (als Folge anderer Erkrankungen zB Diabetes mellitus, Uveitis, Kopftrauma, etc) * Alter * kongenital * juvenil: 9. LW – 6. LJ * senil: ab 6 LJ ===== Ursache ===== * Cataracta vera * I: erblich:rezessiv,vererbt typisch Nahtstar * Besonders häufig erkranken Rassen wie der Labrador und Golden Retriever, Schnauzer, Afghane, Husky * II: * Stoffwechsel: D.m. (bilateraler Katarakt, rasche Entwicklung und Reifung) * Glaukom, Linsenluxation, Uveitis, Chorioretinitis * Hypocalzämie, Hypoparathyreodismus * Trauma (einseitiger Katarakt) * PRA * physikalische Reize (zB Strahlung) * Intoxikationen * Cataracta falsa (Linsenkapselauflagerungen) * Blut * Fibrin * Reste hinterer Synechien * Membrana pulliaris persistens {{:ophthalmologie_-_glaukom_linsenluxation_katarakt_uveitis_anterior_m2_2018_.jpg?450|ophthalmologie_-_glaukom_linsenluxation_katarakt_uveitis_anterior_m2_2018_.jpg}} ===== Symptome ===== * Trübung der Linse * fokal oder generalisiert * vordere / hintere Kapsel, Rinde, Linsenpol, Linsenäquator, Linsenkern, Nahtlinien (Y) * Stadien * beginnende K.: fokale / diffuse Trübung – Fundus noch einsehbar * immature K.: diffuse Trübung – Fundusreflex u. Sehfähigkeit eingeschränkt * mature K.: totale undurchsichtige Linsentrübung, Volumenzunahme * hypermature K.: Austritt v. Linsenprotein à unebene Oberfl. u. phakogene Uveitis, LIU (linseninduzierte Uveitis) ===== Diagnose ===== * Betrachtung nach Gabe Mydriatikum * Otoskop * Spaltlampe: weißlich im Auflicht und hell/dunkel leuchtend im Durchlicht * Blut: GLU, AP, T4, TSH, (ACTH-Stimulationstest) ===== Therapie ===== * Cortison und NSAID unterdrücken die Entzündungsreaktion – es gibt keine konservative Tx. * OP * am besten: Phakoemulsifikation, Linsenextraktion mit evtl. Implantation einer Kunstlinse * Wann * immaturer Katarakt: warten * maturer Katarakt: OP * hypermaturer Katarakt: Proteinaustritt führt zu Uveitis anterior und evtl. Glaukom, nicht unbedingt zu spät für die OP, aber stark erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen (chronische Uveitis mit Glaukomentstehung) * Besonders juvenile Katarakte (1-5 Jahre) und diabetische K. fangen früh an zu resorbieren und führen zu einer linseninduzierten Uveitis * D.m. induzierten Katarakt so schnell wie möglich operieren, da sich Linse innerhalb v. Std resorbiern kann,dies kann man im Ultraschall beobachten * Prognose über 90% - je früher umso besser * Nachbehandlung ist intensiver als beim Menschen: NSAID´s können lebenslang notwendig sein. Ist der Hund/Katze in der Nachbehandlung sehr unkooperativ, oder ist die Besitzercompliance nicht gegeben, dann ist eine OP nicht sinnvoll.